Klangkosmos NRW, Trio Elisouma, Mo., 02.12.13, 19.30 h
- Details
- Kategorie: Dezember 2013
- Zugriffe: 1553
Klangkosmos - Weltmusik in NRW
Trio Elisouma - Balladen von den Mondinseln
Mo., 02.12.13
Einlass 19.30 h, Beginn 20 h
Eintritt 8 EUR AK
KARTEN NUR AN DER ABENDKASSE
Dieser Konzertabend wird aufgezeichnet für das Hörfunkprogramm von WDR3.
Die Komoren liegen in der Straße von Mozambik vor der Küste Ost-Afrikas. Das Archipel besteht aus vier Hauptinseln: Grande Comore, Moheli, Anjouan und Mayotte. Der Name der Komoren leitet sich vom arabischen Namen Dschuzur al-Qamar ab, was "Mondinseln" bedeutet. Es ist die Beschreibung ihrer geographischen Lage, da die Inselgruppe eine Halbmondsichel bildet.
Das Trio ELISOUMA vereint drei außergewöhnliche Musikerpersönlichkeiten und Elemente der verschiedenen Musikstile und traditionellen Instrumente der Komoren über die Epochen und widmet sich den aktuellen Themen des Lebens auf den Inseln:
“Soubi” Athoumane Soubira wurde 1957 in Mohéli oder Mwali auf den Komoren geboren. 1976 begegnet er dem alten Al Abdou, einem Spezialisten der Dzendze, der komorischen Harfe, die der madagassischen Valiha ähnlich ist. Al Abdou baut ihm sein erstes Instrument und lehrt ihn die Feinheiten der Kunst, die Geister mit seinem Instrument zu rufen und zu beschwören. So entwickelt Soubi seinen ganz persönlichen Stil, bei dem er sich auf die Rhythmen und Melodien der traditionellen Tänze bezieht. Seine Lieder erzählen von der Liebe, der Kolonisation, dem Frieden, der Polygamie, der Prostitution und der Heuchelei.
Geboren auf der Insel Grande Comore, siedelte Eliasse Ben Joma nach Mayotte über, wo er heute auch lebt. Er entwickelte sein eigenes stilistisches Konzept des Za N'goma (Za = Präposition, ngoma = Musik oder Rhythmus des Lebens), bei dem Rhythmus das tragende und verbindende Element für die unterschiedlichen traditionellen Musiken der Komoren ist – von twarab über mgodro, maloya, sega und shigoma – und so diese Stile vereint und ihnen eine eigene neuen klangliche Identität gibt. Eliasses Instrument ist die Gitarre und er gehört heutzutage zu den anerkannten jungen Talenten des Archipels. In seinen Liedern singt er von Korruption, politischen Lügen und Selbstverleugnung, die für die meisten Bürger der Komoren bis zur Unabhängigkeit Mitte der 1970er Jahre zum Alltag gehörten. Ein weiteres wichtiges Thema für Eliasse ist die Umwelt und das Umweltbewußtsein seiner Mitmenschen.
Mwegne M'madi spielt das archetypische Instrument der Komoren, die Gambusi, sowie die kastenförmige Zither Dzendze. Letztere wird üblicherweise mit Drähten aus Bremskabeln bespannt. Mwegne M’madi hat sein Instrument jedoch mit der Mechanik moderner Gitarren und Nylon-Saiten ausgestattet – auch ein Ausdruck seines Kampfes gegen das Aussterben dieses besonderen Instruments. Die Gambusi ist wie die Dzendze aus Holz gefertigt, sogar aus einem einzigen Stück – wie ein kleines Boot. Um die bösen Geister im Wasser zu beruhigen, ließen Fischer früher kleine Gambusi auf das Meer hinaustreiben. Mogne M’madi möchte
diese Tradition am Leben erhalten und erfreut seine Zuschauer mit Trance ähnlichen und spektakulären Bühnenauftritten.
Eliasse Ben Joma – Gitarre, Garando (Topfdeckel ), Goma, Gesang
Mwegne M'madi – Dzendze, Gambusi, Ngoma, Mkayamba, Gesang
“Soubi” Athoumane Soubira – Dzendze, Gambusi, Mkayamba, Gesang
www.klangkosmos-nrw.de