BocholterBühne Anstaltslos, So., 17.04.11, 19.30 h
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- Kategorie: Programm 2011
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- Anstaltslos -
So., 17.04.11
Einlass ins Foyer 19.30 h, Einlass in den Saal kurz vor Beginn
Beginn 20 h
freie Platzwahl
Eintritt:
VVK 10 EUR, erm. 8 EUR
AK 10 EUR, erm. 8 EUR
Liebe Gäste!
Aufgrund der riesigen, ungeheueren und gewaltigen Resonanz und der vielen Nachfragen zu dem neuen Stück der Bocholter Bühne „Anstaltslos“ können wir nicht anders. Wir tun es! Noch zweimal!
„Anstaltslos“ - Hinter diesem „Unwort“ der deutschen Sprache verbirgt sich ein (be-)sinnlich, vergnüglicher Abend mit den bekannten Bocholter Lokalmatadoren.
Statt der sonst üblichen Stückbeschreibung hier Auszüge der Kritik von Michael Stukowski aus dem BBV vom 8.11.2010:
“Bocholter Bühne glänzt mit neuem Stück „Anstaltslos“
Bocholt - Wirre Ärztinnen, die falsche Medikamente verteilen. Spießige Ehemänner, die sich aus Angst vor Hausbesetzern fast in die Hosen machen und nach der Polizei schreien. Dazu wird auch noch nach Herzenslust fantasiert und gemordet. Bei der Premiere ihres neuesten Stücks „Anstaltslos“ tischte die Bocholter Bühne ein Spiegelkabinett voller skurriler Charaktere auf. Und verwandelte den Kulturort Alte Molkerei in ein fantastisches Sanatorium mit bizarren Insassen.
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Dabei ging es anfangs noch eher verhalten zu: Eine Gruppe stand mit dem Rücken zum Publikum und amüsierte sich lautstark, als eine „Mitbewohnerein“ ein Selbstgespräch führte.
„Ich kann mich mit dem Erwachsen-Sein nicht abfinden“, tönte es aus dem Off. Das Statement hätten die zahlreichen Zuschauer als Warnung auffassen müssen. Denn jetzt reihte sich Szene an Szene und der ganz „alltägliche“ Wahnsinn wurde auf die Spitze getrieben.
So erschien in luftiger Höhe ein Lebensmüder. Bevor der in den Tod springen konnte, wurde er erst einmal kräftig von einer Touristin geschröpft. Sie nahm ihm nicht nur den (teuren ) Anzug und die Brieftasche ab, sondern auch noch den Abschiedsbrief. Am Ende warf sie den verhinderten Selbstmörder eigenhändig in die Tiefe. Die absurde Begebenheit hätten Samuel Beckett oder Eugène Ionesco kaum besser treffen können.
Nicht minder grotesk wirkte die Schauspielerin, die sich per Revolver von ihrem schleimigen Pianisten trennte und sofort mit dem Nachfolger herumschmuste. Oder die Anstaltsbewohnerin, die unter einer anrüchigen Identitätsstörung litt. Sie hielt sich nämlich für ein großes Stück Käse und mischte mit ihrer Panikmache den ganzen Laden auf.
Der Versuch, festgefahrene Denk- und Wahrnehmungsmuster aufzubrechen, ist der Bocholter Bühne mit ihren beißend-sarkastischen Szenen bravourös gelungen. Das ganze Ensemble spielte so homogen und leidenschaftlich, dass kein einzelner Darsteller hervorgehoben werden sollte. Ein Extralob gebührt Regisseur Ralf Melzow. Er gestaltete aus Texten von Kurt Tucholsky, Oscar Wilde oder Monty Python eine Spielvorlage, die den Zuschauer glänzend unterhielt. Und manchen auch sehr nachdenklich gestimmt haben dürfte.“
Es spielen: Birgit Wiemann, Petra Ebbert, Ralf Wanders, Conny Meckelholt, Eileen Hintenberger, Helene Krüger, Christiane Leiting, Heike Mecking, Jens Habers, Hiltraud Ykelen, Reinhard Schlusemann
Regie/Konzept: Ralf Melzow