Die Bobs - Die wundersame Schustersfrau, So., 23.09.12, 19.30 h
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- Kategorie: September 2012
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Die wundersame Schustersfrau von Federico Garcia Lorca
So., 23.09.12
Einlass: 19.30 h, Beginn 20 h
Eintritt: 10 EUR, erm. 8 EUR
Für alle, die das neue "kleine Meisterwerk" der Bocholter Bühne verpasst haben, haben wir noch zwei Zusatztermine
Hier die Kritik von MICHAEL LANGENBRINK im Bocholter Report vom 27.6.2012:
Wundersame Sidekicks - „Schustersfrau“ der Bocholter Bühne
Bocholt. In einem kleinen spanischen Dorf, etwa in den 1920/30-er Jahren, heiratet ei- ne junge Frau den wesentlich älteren Dorfschuster. Doch da es altersbedingt um die Stand- haftigkeit des Schusters nicht mehr so dolle bestellt ist und die junge Frau sich neben Hausputz und Küche noch mehr vom Leben erhofft, kommt es zum alles entschei- denden Streit zwischen dem ungleichen Ehepaar. Mit dem Resultat, dass der Schuster, der sich nach seiner gewohnten Ruhe sehnt, in einem unbeob- achteten Moment Reißaus nimmt und seine junge Frau mit den lästernden Mäulern der Nachbarinnen allein lässt. Die junge Frau macht aus der Schusterei eine Gaststätte und verdingt sich als Wirtin. Als zwar vom Ehemann ver- schmähte doch bildhübsche junge Frau, kann sie sich vor Verehrern kaum retten. Ja selbst der Bürgermeister, der sich damit rühmt, bereits vierfacher Witwer zu sein, macht ihr den Hof. Doch die junge Frau bleibt standhaft, denn sie ist immer noch verheiratet. Bis eines Tages ein Reisender auf- taucht.
Interessante Sidekicks
Auch wenn die Geschichte, die Lorca, einer der bedeutensten spanischen Dichter des 20. Jahrhunderts, erzählt, durch- aus vorhersehbar ist, so faszi- niert sie doch durch die Wech- selbäder der Gefühle, die die einzelnen Charaktere durch- laufen. Ralf Melzow inszenier- te das Stück für die Bocholter Bühne mit interessanten Side- plays.
So haben die Nachbarinnen in Lorcas Originalstück eine eher nebensächliche Bedeutung, werden in Melzows Inszenie- rung jedoch immer wieder als Sidekick eingesetzt.
Aus Sicht des Zuschauers pas- siert also immer irgendetwas. Auf oder neben der Bühne. Interessant ist auch die Umbe- setzung des Knaben, der im
Original Vertrauter und Freund der Schustersfrau ist.
Brilliant: Eileen Hintenberger und Greta Teschlade
Dieser wird bei der Bocholter Bühne ersetzt durch zwei „Engelchen“, brilliant gespielt von Eileen Hintenberger und Greta Teschlade. Die beiden jungen Damen, die Melzow von den Bobbies in das Ensemble ge- nommen hat, müssen, bis auf wenige Ausnahmen, über die gesamte Länge des Stückes ihren Text synchron sprechen. Und das machen sie mit einer Präzision, die nicht nur sicherstellt, dass jedes Wort klar verständlich ist, sondern den Zuschauer über die gesamte Länge des Theaterstücks fasziniert.
Vom Mädchen bis zur Furie
Ebenso brilliert Conny Me- ckelholt in der vielschichtigen Rolle der Schustersfrau. Von mädchenhafter Unschuld, unzufriedener Hausfrau, liebender Freundin der „Engelchen“ bis zur rasenden Furie reicht das Spektrum der Eigenschaften, die Meckelholt glaubhaft und mit viel Leidenschaft auf die Bühne bringt. Als lüsterner Vamp verschlägt es sie sogar in die Reihen des Publikums. Ein Kompliment auch an Ralf Wanders, der den Bürgermeister als „alten Bock“ herrlich böse und arrogant überheblich verkörpert.
„Statt des Knaben zwei Mädchen einzusetzen erschien mir interessanter. Auch wollte ich die Nachbarinnen stärker herausarbeiten“, erklärt Melzow. Mission gelungen. (...) Minutenlanger Applaus war dann auch der verdiente Lohn für die Schauspieler der Bocholter Bühne und nicht zuletzt für Regisseur Ralf Melzow.
Zuschauerstimmen:
"Wunderschöne Bilder!" "Es hat sich richtig gelohnt anzureisen" "Traumhafte Bilder" "Super Schauspieler!" "Poetisch und realistisch zugleich" "...entspannt spannend!" "Beeindruckend fanden wir die Schustersfrau und die Engelchen!" "Die Nachbarinnen waren einfach herrlich anzusehen und zu hören!"
Es spielen:
Petra Ebbert, Christiane Leiting, Heike Mecking, Helene Krüger, Hiltraud Ykelen, (Nachbarinnen)
Andreas Höch, (Schuster)
Eileen Hintenberger, Greta Teschlade, (Engelchen)
Conny Meckelholt, (Schustersfrau)
Reinhard Schlusemann, (Don Amsel)
Maik Weeling, (Bursche mit Schärpe)
Ralf Wanders (Bürgermeister)
Übersetzung: Enrique Beck
Aufführungsrechte beim Verlag
Felix Bloch Erben GmbH & Co. KG, Berlin
Bauten: Daniel Müthing
Regieassistenz: Birgit Wiemann
Bühne/Technik/Ton/Regie: Ralf Melzow
http://www.bocholterbühne.de/