THE PATH OF GENESIS

Samstag, 02. Oktober 2004 
Einlass: 19.30 Uhr – Beginn: 20.30 Uhr

Eintritt: 12 Euro an der Abendkasse; nur 10 Euro im Vorverkauf!

Vorverkaufsstellen:
*Hanna Music – Crispinusplatz 30  – 46399 Bocholt
*Beim Kulturort Alte Molkerei – telefonisch unter: 02871 / 22 23 65 – per E-Mail unter: kontakt@alte-molkerei.info 

Weitere Informationen: www.the-path.de

GENESIS Die britische Kultband gehört zu den Supergroups der Rockgeschichte und feiert in diesem Herbst ein bandhistorisches Jubiläum: Im Oktober 1974, also vor genau 30 Jahren, erschien mit "The Lamb lies down on Broadway" der grandiose Abschluss der ersten Hälfte der Bandgeschichte. Das letzte Album mit Peter Gabriel als Sänger gilt als Blaupause für den einzigartigen Art-Rock, den so nur Genesis geliefert haben.

Später wurde die Band mit Phil Collins als Sänger neben der kreativen Weiterentwicklung auch Lieferant für unzählige Welthits. Heute gehen die alten Herren schon seit langem getrennte Wege - Peter Gabriel und Phil Collins sind inzwischen als Solisten Weltstars geworden. Den Fans der "alten, alten Stücke", wie Phil Collins zu sagen pflegte, bleibt so nur die Musik aus der Konserve und die Erinnerungen an magische Konzerte.

Fünf Musiker aus dem Köln/Bonner Raum erwecken die Musiklegende jedoch zum neuen Leben. Und das nunmehr schon zum zweiten Mal im Kulturort Alte Molkerei. Nach einer vom Publikum gefeierten Darbietung im Januar diesen Jahres, kommen "The Path of Genesis" zurück. Im Gepäck eine mehr als zweistündige Rockshow, die die größten Erfolge der Band und das Live-Feeling der früheren Konzerte wieder aufleben lässt.

Die Reise durch die Welt der Genesis-Songs beginnt in den frühen Siebziger Jahren. Bombastische Prog-Rock-Nummern wie "Watcher of the skies", "Firth of Fifth" oder "The Knife" stehen genauso auf der Setliste von "The Path of Genesis" wie Songs aus "The Lamb lies down on Broadway". Der Trip durch die Zeit wäre nicht komplett ohne die Hits aus den 80ern und 90ern.: "Jesus he knows me", "I can´t dance", "ABACAB". Auch einige Songs aus dem Soloprogramm von Peter Gabriel werden präsentiert. Und wer im Januar bereits dabei war, darf sich auch auf weitere Nummern aus dem umfangreichen Genesis-Katalog freuen.

Drummer Lars Rother hat die Gruppe vor drei Jahren ins Leben gerufen. Auf eine Musiker-Kontaktanzeige  meldete sich der Sänger & Genesis-Maniac Mike Maschuw. Er ist nicht nur Fan der ersten Stunde, sondern selbst ein Vollblutmusiker. Für ihn ist mit "The Path of Genesis" ein persönlicher Musikertraum in Erfüllung gegangen. Mit Bassist Martin Birkhäuser und Keyboarder Ralf Schmitz wurde die Besetzung im Februar 2002 komplettiert. Als neuer Gitarrist kam Ralf Göbel im März 2003 hinzu.

Wer auf Genesis steht und sich noch einmal in die Welt dieser Musik zurück versetzen lassen möchte, sollte sich das Konzert im Kulturort Alte Molkerei keinesfalls entgehen lassen.

Tony Banks, Phil Collins, Peter Gabriel, Steve Hackett, Mike Rutherford (v.l.n.r.)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



„The Path of Genesis” überzeugte mit einem wunderbar stimmungsvollen Konzert. Foto: Theissen
The Path of Genesis”
Fast schon so gut wie das Original

BOCHOLT. Es war ein Abend für Genesis-Fans. Und von denen gab es am Samstagabend viele in der Alten Molkerei, als dort die Cover-Band „The Path of Genesis” auftrat. Wie die Original-Gruppe, die sich vor wenigen Jahren auflöste, spielten die Kölner Musiker „viele alte Stucke” und „viele alte, alte Stucke” wie „In the cage”, Afterglow” oder „Los Endos”.

Allen voran das voluminöse „Watcher of the skies”, mit dem das rund zweieinhalbstündige Konzert eröffnet wurde. Keyboarder Ralf Schmitz schuf einen Soundteppich, der dem des Originals in nichts nachstand. Überhaupt glänzte der Tastenmann hinter seinen vier Keyboards und bewältigte auch schwierigste Anforderungen der diffizilen Symphonic-Rock-Musik meisterhaft.

Sänger Mike Maschuw, der als Frontman in die Rollen der beiden charismatischen Genesis-Sänger Peter Gabriel und Phil Collins schlüpfte, suchte den Kontakt zum Publikum. Ob im berühmten „Fledermaus-Kostüm” aus der Gabriel-Ära oder mit Phil-Collins-Hut und Sonnenbrille bei „I can't dance”, immer hatte er seine Zuhörer fest im Griff. Das auf die Musik eingeschworene Publikum sang, klatschte und tanzte mit, feierte ihre „Stars” auf der Bühne und spendete für die durchweg gelungenen Soli Zwischenapplaus.

Den bekam auch Gitarrist Ralf Goebel, der heute seinen 31. Geburtstag feiert. Durch Improvisationsfreudigkeit, Soundwahl und Können bereicherte er die Genesis-Musik um kleine Nuancen. Ob bei Songs wie „Firth of Fifth”, „Abacab” oder „Counting out time” - Goebels Finger tanzten auf den Saiten und ließen so manchen Gitarristen im Saal in Ehrfurcht erstarren. Schlagzeuger Lars Rother erwies sich als ebenso guter Drummer wie Phil Collins. Vor allem die für Genesis typischen Synkopen, Breaks und Fills beherrschte er meisterhaft. Die Felle der Toms genau so hart gespannt wie beim Original-Schlagzeug, sorgte er für ein rhythmisches Feuerwerk, das bei seinem Solo am Schluss des Konzerts explodierte.

Bassist Martin Birkhäuser wurde seinem Ruf als „Imperator der tiefen Töne” gerecht. Erste Feuerzeuge flammten bei Genesis-Hymnen wie „Lamb lies down on Broadway” und „Carpet Crawlers” auf. Die fast 15-minütige, mitreissende Fassung des Genesis-Klassikers „I know what I like” wurde nur noch durch das Meisterwerk „Dance on a Volcano” übertroffen. Doch auch neuere Hits wie „Jesus he knows me” kamen beim Publikum an. Sie wurden in einen ausgewogenen Sound und mit ausgereifter Lightshow präsentiert.

Erst nach zwei Zugaben - vorbereitet waren der Gabriel-Klassiker „Solsbury Hill” und „The Knife” aus den frühen 70ern - verabschiedete sich „The Path of Genesis” von der Bühne. Es war ein wunderbar stimmungsvolles Konzert von einer tollen Gruppe, die hoffentlich nicht zum letzten Mal in Bocholt zu Gast war. 
THEO THEISSEN

BOCHOLTER BORKENER VOLKSBLATT vom 12. JANUAR 2004